Drumladen Quick-Tipp 4, Part I

Sehen wir es ein, nicht jeder von uns ist der geborene MacGywer und baut mal hurtig aus einem Kugelschreiber, etwas Gaffa-Tape und zwei Büroklammern einen funktionierenden Teilchenbeschleuniger mit angeschlossener Elb-Philharmonie, aber ein gewisses Maß an Vorbereitung kann uns Schlagzeugern durchaus den Tag (bzw. den Gig) retten.

Lediglich mit einem Paar Sticks und einem Stimmschlüssel bewaffnet zum Auftritt anzureisen kann eine Zeit lang gut gehen. Spätestens nachdem einem einige der kleinen und größeren Katastrophen (von denen ich hier aus eigener Erfahrung berichten kann) passiert sind, kommt man jedoch zwangsläufig ins Grübeln und legt sich eine Art Survival-Kit für Auftritte zu.

Da es aus logistischer und finanzieller Sicht wenig Sinn ergibt für jedes einzelne Stück Equipment ein vollwertiges Backup mitzuführen, werde ich mich auf die "Essentials" beschränken. Damit meine ich "Ersatzteile, Werkzeuge sowie allgemeine "Vorkehrungen", die es einem ermöglichen sollten den Gig auch unter widrigsten Umständen fertig spielen zu können.

Zunächst folgender Disclaimer: Haltet euer Zeug instand, wechselt regelmäßig Felle und investiert in qualitativ so hochwertige Hardware wie möglich! Der recht häufig bemühte Spruch "Wer billig kauft, kauft zwei mal!" ist in der Tat mehr als nur ein altkluger Spruch.

Viel Ungemach lässt sich bereits im Vorfeld vermeiden, sollte man z.B. bei der letzten Probe vor dem Auftritt bereits das Gefühl haben "Mensch, mein Snare Fell könnte ich eigentlich mal wieder wechseln." dann macht es einfach, oder nehmt zumindest ein Ersatzfell (besser noch eine Ersatz Snare) mit zum Gig. Wenn man eines während eines Gigs nicht hat, dann ist das Zeit und ein Fellwechsel kostet ungleich mehr Zeit, als mal schnell die Snare zu wechseln.

Eine Ersatz-Snare, alternativ mindestens jedoch zwei Ersatz-Felle (Schlag UND Reso) sollten also am Start sein. Da sowohl Snare, als auch Bass Drum in der Regel die am meisten beanspruchten Trommeln sind, sollte man hier wirklich nichts dem Zufall überlassen. Ungleich fieser als eine "Snare-Havarie" ist natürlich der Ober-GAU schlechthin: ein gerissenes Bass Drum Schlagfell. Eine Ersatz Bass Drum führen wohl allenfalls Leute mit, die auch gleichzeitig Gürtel UND Hosenträger anziehen. Was also tun im Fall der Fälle? Den entstandenen Riss mit Gaffer-Tape zu flicken hält nicht und verklebt einem zusätzlich noch den Beater des BD-Pedals. Ich empfehle für solche Fälle immer ein gebrauchtes einschichtiges, klares 14 oder 16 Zoll Fell dabei zu haben, aus dem man sich einfach einen großen Flicken herausschneidet, diesen dann großflächig über den Riss legt und lediglich an den Rändern mit Tape fixiert. Das klingt zwar bestimmt nicht übermäßig prickelnd, hilft einem aber den Gig zu Ende spielen zu können. Wenn dann noch der Mann am Mischpult seinen Job macht, entsprechend nachpegelt und regelt, sollte das zur Not funktionieren. Besagtes Ersatzfell passt übrigens locker in jede Beckentasche.

Kurz noch ein Satz zum Thema Snare. Ein, zwei oder auch drei abgerissene Spiralen beim Snare Teppich sind nicht soooo schlimm. Man sollte die nur noch an einer Seite herunterhängenden Snare-Wires einfach beherzt mit einer Zange abzwacken, vorher jedoch vom Fell wegbiegen, damit sich das dabei entstehende spitze Ende nicht in das hauchdünne Resonanzfell der Snare bohren kann. Viel häufiger ist hingegen die Variante mit der gerissenen Befestigungsschnur des Teppichs. Für solche Fälle sollte man immer mindestens eine Ersatzschnur dabei haben, das kostet nicht viel und passt in jedes Stickbag. Hat man einen Snare Teppich der mit Nylonstrips befestigt ist, dann kann man sich aus dem bereits erwähnten alten Ersatzfell schnell solche Strips anfertigen. Neben Schraubendreher (Kreuz und Schlitz), Cutter-Messer und Zange sollte demnach ggf. auch eine Schere in euer Survival-Kit gehören. Beliebte Multi-Tools wie der berühmte "Leatherman" haben mir auch schon mehrfach den Tag gerettet.

to be continued.....

Henning

 

 

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